Krankenstände um 2/3 gesunken

Die Corona-Krise hat die Zahl der Krankenstände im Bundesland Salzburg extrem sinken lassen. Im April wurden bei der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) um zwei Drittel weniger Krankenstandstage gezählt als im April 2019. Ein Grund liegt im Homeoffice.

Wer zu Hause arbeitet, stecke sich nicht nur weniger an, sondern arbeite auch mit leichten Erkrankungen wie Erkältung oder Hexenschuss, heißt es von den Kassenverantwortlichen.

 Nicht einmal 7.000 Personen waren im „Corona-Monat“ April bei der Gesundheitskasse in Salzburg krank gemeldet – ein Jahr zuvor waren es noch 20.500 gewesen. Das entspricht einem Rückgang von 66 Prozent bei den Krankenständen, bestätigt Harald Seiss, Landesstellenleiter der ÖGK in Salzburg.

„Wer daheim arbeitet, meldet sich nicht so schnell krank“

„Da spielt einerseits sicherlich die Angst um den Arbeitsplatz angesichts der hohen Arbeitslosenzahlen eine Rolle. Andrerseits sehen Viele – wenn sie ohnehin daheim sind – nicht so schnell die Notwendigkeit, sich krank schreiben zu lassen, um nicht in den Betrieb zu müssen. Und so arbeitet man im Homeoffice vielleicht auch, obwohl man sich nicht gesund fühlt. Das kann manchmal gehen, ist manchmal aber vielleicht auch nicht besonders gescheit.

Ist man im Homeoffice tätig, verringert sich schließlich auch die Ansteckungsgefahr, weil man ja nicht mit den Arbeitskollegen zusammen ist. Das gilt nicht nur für Corona, sondern auch für andere Erkrankungen wie zum Beispiel Grippe“, erläutert Seiss.

„Lage dürfte sich bald wieder normalisieren“

Auch Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit und die Schließung der Krankenhäuser und Rehazentren dürften für den historischen Tiefstand der Krankenstände mitveranwortlich sein, ergänzt Seiss.

„Die jetzige Situation ist außergewöhnlich – einen derartigen Rückgang bei den Krankenständen hatten wir noch nie. Aber wir gehen doch davon aus, dass sich die Zahl der Krankenstände bald wieder schrittweise normalisieren dürfte. Ich rechne schon für Mai damit, wenn die Betriebe, die geschlossen waren, nach und nach wieder öffnen.“